Online-Nachhilfe? Nachhilfeunterricht 2.0? Nachhilfe Digital? Virtueller Einzelunterricht? – digitale Lernformen im Kurz-Überblick

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Lerntherapeutin

Aktuell sind Eltern und Schüler gleichermaßen und sozusagen unausweichlich konfrontiert mit den modernen, digitalen Formen aus der Welt des Online-Lernens. Wir versuchen, in diesen Dschungel an unterschiedlichsten Fach-Termini ein wenig Struktur und Ordnung hineinzubringen. Gleichzeitig fokussieren wir uns dabei auf aktuelle Angebote der diversen Nachhilfeinstitute.

Beginnen möchten wir mit einem sog. Online-Lernprogramm: dies ist eine auf dem PC installierbare klassische Lernsoftware, mit dem der Schüler sämtliche Unterrichtsfächer alleine und mit seinem eigenen Lerntempo quasi im „Selbststudium“ nachlernen kann. Bevorzugt man jedoch als Endgerät eher sein Smartphone oder Tablet, so gibt es sog. Lern-Applikationen („Apps“), die alle über den Apple-Store oder Google-Android beziehen kann. Ganz oft werden zur audio-visuellen Darstellung Erklär- und Anleitungs- bzw. Lernvideos offeriert, die bestimmte Themen und Aufgaben Schritt für Schritt demonstrieren.

Dozenten dieser Lernvideos sind meistens Nachhilfe-Lehrer, die an einem Whiteboard Aufgaben vorrechnen oder eine Textanalyse skizzieren. Auch der Einsatz von grundschulkindernahen Comic-Figuren oder Tiergestalten, die verschiedene Aufgaben im lernspezifischen Bereich der Grundschule animieren, findet man oft. Darüber hinaus werden vielfach sog. interaktive Übungen angeboten, in denen der Schüler zu vorgebeben Fragen Lösungen eintragen muss, aber auch exemplarische Klassenarbeiten und Tests werden mit den optimalen Lösungsvorschlägen dort angeboten. Doch alle diesen Varianten ist gemeinsam, dass keine echte Interaktion stattfindet und somit eine statische Lernform vorliegt. Problematisch ist, dass der Schüler zwar Wissen auf unterschiedliche Weise vermittelt bekommt, aber sozusagen keine Nachfragen stellen kann und möglicherwiese nicht dort abgeholt wird, wo er mit seinen Verständnisproblemen des  aktuellen Schulstoffs gerade steht.

Lernhelden Digital
Online-Einzelunterricht

Im Gegensatz zur relativ unflexiblen Lernsoftware gibt es mittlerweile im Nachhilfe-Sektor eine gute Variante, nämlich den  Online-Tutorium bzw. das Webinar: Hier ist eine echte Lehrkraft Akteur der Veranstaltung und sie ist interaktiv! Diese Online-Kurse starten immer zu einer vorher festgelegen Zeit und finden ganz oft auch mit einer bestimmten Regelmäßigkeit statt.

Der Dozent stellt zunächst einen bestimmten Lerninhalt dar und die Schüler haben die Möglichkeit, mit der Online-Lehrperson zu interagieren, also Fragen zu stellen. Ein guter Online-Lehrer gibt den Schülern ganz oft die Möglichkeit zwischendurch Fragen zu stellen. Allerdrings hängt das auch ganz entscheidend von der Anzahl der Teilnehmer ab. In praxi läuft die Kontaktaufnahme durch den Schüler über Mikrophon oder alternativ über eine Chat-Funktion statt. Es gibt Anbieter, die das Webinar aufzeichnen und die online abgehaltenen Lektionen als Video-Aufzeichnung den Kursteilnehmenden zugänglich gemacht, damit diese die digitalen Lerninhalte nochmals nachschauen können. Aufgrund der möglichen Interaktion zwischen Dozent und Schüler ist diese Lernform deutlich besser geeignet, Fragen zu stellen. Allerdings sollte sich der Schüler schon sehr gut mit dem Thema auskennen, damit nicht zu viele Fragen offen sind.

Online-Nachhilfe ist aus unsere Sicht und gerade für Schüler mit hohem Erklärungsbedarf am besten geeignet, Lerndefizite möglichst schnell aufzudecken und zu beheben. Sie ist eine sehr interaktive Form des digitalen Unterrichts, da der Online-Nachhilfelehrer sehr gut auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Schüler eingehen kann. Schüler und Lehrer sind über eine bestimmte Kommunikationsplattform (wie Skype, Zoom oder Discord) miteinander verbunden, können sich also via Video- und Sprachkonferenz sehen und hören. Als Arbeitsgrundlage dient einerseits die Chat-Funktion, in der z. B. Aufgabenblätter hochgeladen werden können und zu denen die   Lernenden dann direkte Fragen an die Online-Lehrkraft stellen können. Darüber hinaus dient ein sog. Digitales Whiteboard (auch virtuelle Tafel) dazu, dass Lehrer und Schüler gemeinsam an einem dort abgelegten Aufgabenblatt handschriftliche Zeichnungen oder Kommentierungen vornehmen. Dies gelingt durch den Einsatz einer PC-Maus, mit der allerdings die Wörter nicht so filigran auf das virtuelle Blatt Papier zu bringen sind, wie etwa mit Hilfe eines zusätzlichen kleinen Grafiktablett inkl. digitalem Stift, der mit dem PC verbunden wird und als „Schreibvorlage“ dient.

Online-Nachhilfe findet man als Gruppen- oder aber Einzelunterricht, der nach unserer Ansicht und im Hinblick auf die eingeschränkten technischen Möglichkeiten in der Gruppe schon die ideale Wahl darstellt, sich effektiv und gezielt auf Prüfungen und Tests vorzubereiten. Insgesamt erfordert der Einsatz der o. g. digitalen Lernform ein zumindest stabile, mittelschnelle Internet-Verbindung sowie möglichst ein PC, mit Webcam oder Kopfhörer oder ein Laptop, aber mindestens ein Smartphone mit nicht zu kleinem Display. Einige große Nachhilfeschulen integrieren in ihren Nachhilfeunterricht das so Blended-Learning, das eine  Mischform aus online-gestütztem Lernen und dem klassischen Vor-Ort-Gruppenunterricht ist. So findet man zumeist in einem entsprechenden Lernportal Übungsaufgaben, Lernvideos, Webinare, Wikis oder eine Hausaufgaben-Direkthilfe, die es dem Schüler ermöglicht, Aufgabenzettel hochzuladen und anschließend telefonisch mit einem Lehrer zu besprechen oder eine Rückantwort über E-Mail erhält.

Ob und in wieweit Teile dieser digitalen Lernformen in der physischen Gruppen- oder Einzelunterricht vor Ort integriert werden können, entscheidet nicht zuletzt der Nachhilfelehrer (Peter, schau du doch mal gerade das Lernvideo zu den Brüchen an…), aber auch die Komplexität des Faches selbst und die technische Ausstattung in der Nachhilfeschule (sind für Schüler frei nutzbare Tablets oder Laptops vorhanden?).

Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.