Pädagogische Diagnostik für Lese-Rechtschreib- und Rechenschwäche - Förderdiagnostik und Testungen

Integrative Lerntherapie Siegen

Es gibt zwei Hauptformen der Diagnostik: die medizinische Diagnostik, durchgeführt von Kinderärzten, Jugendpsychiatern und Psychotherapeuten, und die pädagogische Diagnostik. Die medizinische Diagnostik zielt darauf ab, Lernstörungen oder Teilleistungsstörungen gemäß ICD-10 zu identifizieren. Für eine Kostenübernahme der Lerntherapie durch das Jugendamt Siegen ist eine ICD-10 Diagnose erforderlich, weshalb eine Untersuchung durch einen qualifizierten Mediziner notwendig ist.

Die pädagogisch orientierte Diagnostik fokussiert sich auf den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes. Sie analysiert das Verständnis im Bereich Lesen, Schreiben und Rechnen und identifiziert spezifische Schwierigkeiten. Ziel ist es, genau zu bestimmen, welche Lernschritte bereits gemeistert wurden und welche noch Herausforderungen darstellen.

Als Grundlage für die Beurteilung, ob z. B. eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (Kernsymptomatik: Defizite im Bereich der Worterkennung und Wortschreibung) oder eine Rechenschwäche (Kernsymptomatik: Defizite im basisnumerischen Bereich) vorliegt, dienen die meisten der weiter unten genannten Tests. Da bei diesen die Ergebnisse immer auch im Verhältnis zur jeweiligen Klassen- oder Altersnorm wiedergegeben werden (meist in Form von Prozenträngen), kann man feststellen, wie viele vergleichbare Kinder die Aufgaben besser, genau gleich oder schlechter gelöst haben.

Wir ergänzen immer im Rahmen unserer Förderdiagnostik solche Testungen um die, die auch den genauen Lösungsweg der vom Kind bearbeiteten Rechenaufgaben in den Blick nehmen, denn genau dort setzt dann die Förderung im spezifischen Problembereich an. Gleiches gilt auch für den Bereich des Lesens und Schreibens, bei dem wir dann den schriftsprachlichen Entwicklungsstand des Schülers feststellen und in die Phasen des bekannten Stufenmodells einordnen.

Diese so gewonnene individuelle „Lernausgangslange“ des Kindes, also seine momentanen Kenntnisse und Fertigkeiten, die für den  Entwicklungsstand des kindlichen Denkens repräsentativ sind, sind für dessen Lernentwicklung deutlich wichtiger, als die Frage, wie viele Fehler es im Vergleich es zu anderen Kindern macht. Das den jeweiligen Fehlern zugrunde liegende Verständnis ist der Mittelpunkt zur Erstellung des Förderplans und auch der Verlaufsdiagnostik im Sinne einer adaptiven Lernfortschrittsmessung.

LESE-RECHTSCHREIBSCHWÄCHE u. a.

✅ Überprüfung der phonologischen Bewusstheit

  • BAKO (1. bis 4. Klasse)
  • Rundgang durch Hörhausen (Vorschule, 1. Klasse)

✅ Überprüfung der Rechtschreibkompetenzen

  • Hamburger Schreibprobe (1. bis 10. Klasse)
  • Deutscher Rechtschreibtest (1. bis 6. Klasse)

✅ Überprüfung der Lesekompetenzen

  • Leseverständnistest ELFE (1. bis 6. Klasse)
  • Salzburger Lese-Rechtschreibtest SLRT II (1. bis 6. Klasse)

RECHENSCHWÄCHE u. a.

✅ Überprüfung früher mathematischer Kompetenzen

  • Mathematische Basiskompetenzen MBK 1 (ab 1. Klasse)

✅ Überprüfung mathematischer Kompetenzen

  • Kalkulie (1. bis 4. Klasse)
  • Deutscher Mathematiktests DEMAT (1. bis 6. Klasse)

Mit Blick auf die Diagnose von weiteren für das Lesen- und Schreibenlernen bedeutsamen Fähigkeiten, so z. B. der allgemeinen Benennungsgeschwindigkeit, der sprachlichen Leistung, des mündlichen Sprachverständnisses, des persönlichen Begabungsprofils, des Selbstkonzepts oder möglicher Prüfungsängste stimmen wir das weitere Vorgehen gemeinsam ab.    

Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

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