Gerne möchten wir vorab zunächst betonen, dass wir das Pathologisieren der Leserechtschreib-Schwäche bzw. irgendeiner Teilleistungsstörung vermeiden, denn unsere Kinder und Jugendliche, die eine LRS-Therapie erhalten, sind für uns Schüler oder unsere Lernhelden. Alle Schüler, die das Schreiben und Lesen lernen, machen anfänglich Fehler und produzieren ähnliche Fehlermuster. Das ein ganz natürlicher Entwicklungsprozess und bei den meisten Kindern nimmt die Fehlerquote stetig ab.
Anders ist es jedoch bei Schülern mit einer Lese-Rechtschreibschwäche, oft auch synonym als LRS oder Lese-Rechtschreibschwierigkeiten gebraucht. LRS, vor allem, wenn sie im pädagogisch-psychologischen Kontext genannt wird, beschreibt im Allgemeinen gravierende Schwierigkeiten beim Erlernen oder dem späteren Anwenden von Lesen und Schreiben, unabhängig von zugrundeliegenden Ursachenfaktoren und der allgemeinen Intelligenz des Schülers. Häufige Rechtschreibfehler, selbst bei bekannten Wörtern sowie ein langsames, stockendes und wenig sinnentnehmendes Lesens sind deutliche Charakteristika.
Die Begriffe Lese-Rechtschreib-Störung – altertümlich auch Legasthenie genannt – finden primär im medizinisch-psychiatrischen Umfeld Verwendung und sind von der WHO im ICD-10 bzw. ICD-11 beta streng definiert. Es wird dabei von einer genetischen Disposition bzw. einer auf biologischen Fehlfunktionen beruhenden Entwicklungsstörung des Kindes oder Jugendlichen ausgegangen, die jedoch durch externe Faktoren wie z. B. familiäres „Leseklima“, Methoden des Schulunterricht oder lange Krankheiten zwar positiv oder negativ begünstigt, aber explizit durch diese nicht verursacht werden kann.
Die Störung äußert sich demzufolge dadurch, dass die betroffenen Kinder nur sehr schwache Schriftsprachleistungen erbringen, obwohl sie eine durchschnittliche bis gute Intelligenz aufweisen. Laut genannter Klassifikation sind nachfolgend genannte Merkmale bzw. Symptome ausschlaggebend:
Anzumerken ist hierbei, dass neuere Untersuchungen zeigen konnten, dass diese Fehlerarten bei den meisten Kindern während der Lese-und Rechtschreibentwicklung auftauchen, Kinder mit LRS jedoch insgesamt eine höhere Anzahl an Fehlern zeigen und das Fehlerbild länger aufrecht erhalten bleibt.
Abschließend: Im Rahmen unserer Legasthenie-Förderung setzen wir stets auf Förderkonzepte, die sich durch wissenschaftliche Studien und in der Praxis bewährt haben und greifen dabei gerne auf folgende zurück:
PHONOLOGISCHE BEWUSSTHEIT u. a.
→ Erfolgreicher Einstieg in die Schriftsprache
LESEFÖRDERUNG u. a.
→ Lesen auf Wort-, Satz- und Textebene
RECHTSCHREIBFÖRDERUNG u. a.
→ Auf Basis der Stufenmodelle zum Schriftspracherwerb